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Informataion: Naturkalender Burgenland

Prunus dulcis

Die Mandel ist ein bis zu 6 Meter hoher Baum bzw. Strauch mit offener Krone und üppiger Blütenpracht. Die Blätter sind lanzettlich, wechselständig angeordnet, fein gezähnt, der Länge nach gefaltet und 5 bis 10 cm lang. Die Blüten erscheinen vor dem Laub.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die bräunlichen Knospen sind eiförmigen, 3 bis 5 Millimeter lang und unbehaart
  • Die Borke ist längsrissig, graubraun.

In der Vegetationsperiode:

  • Die Blätter sind beidseits grün, kahl, fein und stumpf gesägt. Sie besitzen Drüsen und der Stiel ist etwa so groß wie die größte Breite der Blattspreite.
  • Die Blütenkronblätter sind erst blassrosa und später weiß gefärbt mit dunklen Nerven.
  • Die Früchte sind 3-6 cm lang, samtig behaart und abgeflacht. Das Fruchtfleisch ist saftlos, ledrig und der Steinkern ist löchrig und dünnschalig. Sobald die Frucht reif ist, springt sie auf.

Doppelgänger

Man kann den Mandelbaum mit dem Mandelbäumchen (Prunus triloba) verwechseln. Dieses ist ein Ziergehölz und trägt dicht gefüllte und sterile Blüten, weshalb sie niemals Früchte ansetzen.

Wer steht drauf?

Im Frühling findet die Bestäubung hauptsächlich durch Insekten statt.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind essbar

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Mandelbaum Blattentfaltung inaturalist
Mandelbaum - Blattentfaltung

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Sie haben eine bräunliche Außenhülle und sind aufgeplatzt.

Mandelbaum Fruchtreife pixabay 2

Merops persicus

Die Bienenfresser sind sehr farbenprächtige Vögel und gehört zu den Spinten. Er hat eine leuchtend gelbe Kehle mit bläulicher Unterseite, gelbweißen Schulterfedern sowie rotbrauner Färbung des Scheitels, Mantels, Rücken und Armdecken. Der Schnabel ist lang und kräftig. Die Weibchen sind etwas blasser gefärbt als die Männchen.

Sie überwintern im südlichen Afrika.

Lautäußerungen

Der Bienenfresser wiederholt häufig seinen Ruf. Es klingt wie ein weich rollendes „prrür“. Der Gesang ist weit hörbar. Bei Beunruhigung am Nest erfolgt ein reines, kurz pfeifendes „wüt“.

Lebensraum

Der Bienenfresser ist ein Sommervogel und kommt in offenen Landschaften vor. Er bevorzugt Feldfluren oder hügelige Landschaft mit Weiden, Gebüschen und einzelnen Bäumen oder Gehölzen. Sie brauchen steile Hänge mit weichem Boden wie etwas Ton, Lehm oder sandige Böschungen, um dort ihre Bruthöhlen bauen zu können. Diese findet man oft an steilen Flussufern oder an Hängen von Sandgruben. Eine Bruthöhle kann bis zu 2 Meter lang sein und mündet in einer erweiterten Brutkammer, wo die Eier abgelegt werden. Diese wird von Männchen und Weibchen gemeinsam gegraben.

Nahrung

Die Bienenfresser gehen oft in großer Höhe auf Insektenjagd, dabei fressen sie hauptsächlich Bienen, Wespen und andere Hautflügler.

Amelanchier ovalis

Die Felsenbirne ist ein 1-3 m hoher, breit buschiger Strauch. Im Gegensatz zu ihrem Namen handelt es sich bei ihr nicht um eine Birne im herkömmlichen Sinn, sondern sie ist näher mit den Mehlbeeren verwandt. Die Früchte sind trotzdem essbar.

Im Wald und auf Felshängen

Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt die Felsenbirne auf basenreichen, humus- und nährstoffarmen Felsböden vor. Vor allem an sommerwarmen Felshängen, lichten Gebüschen und Mischwäldern.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Junge Zweige orangerotbraun, anfangs wollfilzig behaart, später dunkel violett-braun
  • Endknospe lang, schmal, kegelförmig, oft mit gekrümmter Spitze

In der Vegetationsperiode:

  • Wechselständige eiförmige bis runde Blätter, 2-4,4 cm lang, in der Jugend unterseits flockig behaart
  • Die Kronblätter der Blüte sind weiß, schmal lanzettförmig. Die Kelchblätter sind weiß-filzig behaart mit rötlich angelaufenen Zipfeln
  • Blauschwarz bereifte, kugelige Frucht, von bleibenden Kelchblättern gekrönt

Doppelgänger

Die Gewöhnliche Felsenbirne ist die einzig heimische Art in Europa. Allerdings werden gerne ostasische und nordamerikanische Felsenbirnen als Zierpflanzen angepflanzt, die wegen ihrer attraktiven Herbstfärbung und reichen Ernte der Früchte beliebt sind. Darunter zählt auch die nordamerikanische Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), die bis zu 10 m hoch werden kann und die Blätter, die namensgebende leuchtend kupferfarbene Herbstfärbung bekommen. In vielen Teilen Europas ist sie bereits eingebürgert.

Wer steht drauf?

Im Sommer dient die reife Frucht den Vögeln als Nahrungsquelle.

Wofür taugt das Gehölz?

Vom August bis September reifen die kugeligen blauschwarze bereiften Früchte der Felsenbirne heran. Sie sind herb süß im Geschmack und manchmal etwas mehlig. Sie enthalten gesunde Flavonoide und Gerbstoffe, Vitamin C und andere Mineralstoffe.

Tipp:

Felsenbirnen lassen sich gut zu Marmelade oder Sirup verarbeiten und essen. Dabei können noch andere Früchte hinzugemischt werden, wie z.B. Himbeere, Brombeere oder Heidelbeere.

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Felsenbirne Blattentfaltung inaturalist
Felsenbirne - Blattentfaltung

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.
Felsenbirne Blühbeginn inaturalist
Felsenbirne - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Bei saftigen Früchten, wie der Felsenbirne, ist die Reife der Zeitpunkt der vollständigen Verfärbung.

Felsenbirne Fruchtreife inaturalist
Felsenbirne - Fruchtreife 

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen oder Sträuchern verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.

Felsenbirne Blattverfärbung inaturalist
Felsenbirne - Blattverfärbung

Crateagus monogyna

Der Eingriffelige Weißdorn ist eine sehr häufige Art und kann ein zwischen 2-6 m großer Strauch oder kleiner Baum werden. Der Weißdorn ist ein lichtbedürftiger Strauch, der gut auf trockenen Standorten wachsen kann und häufig auf verbuschtem Weiden und Böschungen zu finden ist. In Auwäldern kommt er auf Heißländen vor, also auf trockengefallene, waldfreie Schotterflächen.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Zahleiche Dornen an Ästen, welche zwischen 2-2,5 cm lang sind
  • Junge Zweige hell-, oliv-bis rotbraun, im Alter grau

In der Vegetationsperiode:

  • Wechselständig angeordnete, vielgestaltige Blätter, tiefeingeschnitten bis geteilt, Hauptnerv konvex
  • Die weißen Blüten sind deutlich gestielt und zu 5-10 blütigen Doldenrispen angeordnet
  • Die Früchte sind leuchtend dunkelrot und rundlich bis elliptisch geformt

Doppelgänger

In Mitteleuropa gibt es noch zwei weitere heimische Weißdornarten, den Zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata) und den Großkelchige Weißdorn (Crataegus rhipidophylla). Alle drei sind schwer voneinander zu unterscheiden, da neben den ohnehin schon vielgestaltigen Arten, diese untereinander Bastarde bilden können.

Wer steht drauf?

Im Sommer dient die reife Frucht den Vögeln als Nahrungsquelle. Wegen seinen Dornen dient er außerdem als Nistplatz für den Neuntöter.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind essbar
  • Diente früher als gute geeignete Grenzhecke

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Weißdorn_Blattentfaltung_inaturalist.jpg
Weißdorn - Blattentfaltung

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Weißdorn Blühbeginn inaturalist
Weißdorn - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif, also vollständig verfärbt.

Weißdorn Fruchtreife inaturalist
Weißdorn - Fruchtreife

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen oder Sträuchern verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.

Weißdorn Blattverfärbung inaturalist
Weißdorn - Blattverfärbung

Tilia platyphyllos

So erkennt man die Pflanze und ihre Doppelgänger

Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) besitzt meistens nur einen Haupttrieb, hat größere, weiche Blätter bei der die Achselbärte auf der Blattunterseite weiß und blüht früher als die Winterlinde mit 2 bis 5 Blüten an einem Blütenstand. Die Früchte sind groß, holzig, schwer zerdrückbar und ausgeprägt kantig (4-5 vortretende Längsrippen).

Die Winterlinde (Tilia cordata) dagegen hat meistens zwei Haupttriebe und relativ kleine, dunkle Blätter, auf deren Unterseite die Trichome (Härchen) in den Achseln der Blattnervatur bräunlich und nicht weiß sind. Die Blüte mit 5- bis 7-endigen Trugdolden findet Juni-Juli statt. Die Früchte sind relativ weich und leicht zerdrückbar.

Die Holländische Linde (Tilia × europaea auch Tilia × intermedia oder Tilia × vulgaris) ist ein fruchtbarer Bastard der aus Sommer- und Winterlinde entstand. Da alle Arten untereinander fortpflanzungsfähig sind, ist es sehr schwer den genauen Verwandtschaftsgrad festzustellen. Am ehesten kann wieder mit Hilfe der Achselhärchen unterschieden werden, die bei dieser Art gelblich-weiß sind.

Die Blätter der Amerikanischen Linde (Tilia americana) können bis zu 25 cm groß werden. Sie sind auf beiden Seiten gleich und haben keine Behaarung.

Bei der Silber-Linde (Tilia tomentosa) ist die Blattoberseite dunkelgrün und die Blattunterseite deutlich heller und silbrig behaart. Mit Juli-August ist sie die letzte Linde die bei uns blüht.

Als letzter Vertreter soll die Krim-Linde (Tilia × euchlora) genannt werden. Dieser Baum ist an seinen deutlich durchhängenden Ästen und der stark glänzenden Blattoberseite gut zu erkennen.

Wer steht drauf?

Linden sind ökologisch sehr wertvoll. Durch ihr feines, tiefgehendes Herzwurzelsystem wird der Waldboden gefestigt. Das Laub, das viel Eiweiß und Kalk enthält, zersetzt sich schnell und verbessert die Bodenqualität wie kaum eine andere Baumart. Der süßlich-würzige Duft der Blüten lockt viele verschiedene Insekten an und bietet vor allem Bienen eine ausgezeichnete Weide.

Wofür taugt die Pflanze?

Das Holz der Linde wird in der heutigen Zeit vorwiegend im Kunsthandwerk verwendet (Drechseln, Bildhauerarbeiten, ...). Zusätzlich wird die Linde im Instrumentenbau sowie zur Herstellung von Spielzeugen eingesetzt. Gelegentlich werden auch trockene Fässer aus Lindenholz hergestellt, die den Inhalt gut vor Gerüchen schützen.

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Sommerlinde Blattentfaltung
Sommerlinde - Blattentfaltung

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei Bäumen sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Sommerlinde Blühbeginn
Sommerlinde - Blühbeginn

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze.

Sommerlinde Blattfärbung
Sommerlinde - Blattfärbung

>50% der Blätter sind abgefallen

Die Winterlinde oder je nach Beobachtung auch mehrere Exemplare dieser Art sind zu mehr als 50 % entlaubt.

Sommerlinde Blattfall
Sommerlinde - Blattfall

Petasites hybridus

Die Rote Pestwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 120 cm groß wird und ist schwach giftig. Sie liebt nasse (Ufer-) Wiesen, wenn diese nicht mehr gemäht werden, kann sie mit ihren Ausläufern ganze Bestände bilden. Ihre großen, rundlichen Blätter sind bei Kindern als Sonnen- und Regenschirm beliebt.

So erkennt man sie:

  • Die Blätter erscheinen erst am Ende der Blühzeit und sind sehr groß (ca. 40 bis 70 cm), lang gestielt und herz-, huf- oder breit-nierenförmig. Der Blattrand ist sehr fein und einfach weitbuchtig gezähnt. Die Blatt-Unterseite ist spinnwebig-graufilzig und verkahlt später manchmal. Der Blattstängel ist in der Mitte hohl und oberseits gerieft, sodass eine klare Rille vorhanden ist.
  • Die traubigen Blütenstände sind rötlich-weiß bis rötlich-violett.
  • An den Blütenständen wachsen blass-schmutzigrosa bis purpurbraune Stängel-Hochblätter oder Blattschuppen.

Doppelgänger

Die Doppelgänger der Roten Pestwurz sind die Weiße Pestwurz (P. albus), die Alpen-Pestwurz (P. paradoxus) und der Huflattich (Tussilago farfara). Vom rot-braunen Blütenstand her - der bei allen Arten vor den Laubblättern erscheint - ist nur die Alpen-Pestwurz ähnlich. Diese ist aber auf steinige oder felsige Hänge auf Kalk ab der montanen Stufe angewiesen. Die Grundblätter sind mehr dreieckig bis spießförmig und unterseits bleibend schneeweiß-filzig.
Die Weiße Pestwurz kommt zwar an ähnlichen Standorten wie die Rote vor, hat aber – wenn die weißen Blüten einmal weg sind und die Arten nur an den Blättern zu unterscheiden sind – einen deutlich doppelt gezähnten Blattrand und kaum eine Rille auf dem markigen Blattstiel.
Auch der Huflattich blüht zuerst im Frühjahr ohne Blätter, oft schon im Februar nach der ersten Schneeschmelze. Er kommt auf ruderaleren Standorten vor, wie an Schuttplätzen, Wegen und Straßenrändern – die Lebensräume überschneiden sich aber mit denen der Pestwurz. Nach der goldgelben Blüte sind die besten Unterscheidungsmerkmale der doch ähnlichen Blätter: die Rille auf dem Blattstängel ist kräftiger, der Stängel selbst und auch seine Leitbündel sind wie zu einem großen „U“ oder Hufeisen seitlich zusammengedrückt. Bei den Pestwurzen sind die Leitbündel im Stängel verteilt und er ist im Querschnitt rundlicher.

Wer steht drauf?

Die Pestwurz ist eine Insektenpflanze, über 60 Wildbienenarten fliegen sie an.

Auch Menschen nutzen sie gelegentlich. Früher wurde die Pestwurz so sehr geschätzt, dass man ihr sogar eine Wirkung gegen Pest nachsagte. Dann wurde die Heilwirkung der Pestwurz nahezu vergessen, bis man entdeckte, dass die Pestwurz gegen Migräne helfen kann. Auch gegen Asthma und Heuschnupfen kann man sie verwenden, was sie bei der heutigen, verbreiteten Allergieneigung zu einer wichtigen Heilpflanze macht. Wilde Pestwurz-Pflanzen enthalten jedoch potenziell leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. Daher sollten nur standardisierte Extrakte und Präparate aus der Apotheke verwendet werden, die auf moderner Züchtung mit nur sehr geringem Anteil dieser Stoffe beruhen.

Prunus avium

Die Kirsche ist ein Sommergrüner Baum der Wuchshöhen von 15 m bis 20 m ereicht. Der Namenszusatz avium leitet sich von avis (Latein für Vogel) ab und bezieht sich auf die Früchte, die gern von Vögeln gefressen werden. Doch auch der Mensch isst gerne die Früchte der Vogel-Kirsche, insbesondere die von Zuchtformen. Diese kultivierten Formen sind vor allem durch größere Blätter sowie größere und süßere Früchte ausgezeichnet und werden im Allgemeinen als Süßkirsche bezeichnet.

Phänologische Phasen

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.


KirscheBlüte
Kirsche - Blüte

95% abgeblüht

Etwa 95 % der Blüten sind abgeblüht, sie haben sich also bräunlich verfärbt oder sind schon abgefallen.

KirscheBlühende
Kirsche - Blühende

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif, also vollständig verfärbt.

Allgemeine Fruchtreife >50%

Die allgemeine Fruchtreife ist erreicht, sobald sich ein erstes Abpflücken der Früchte auf dem Baum auch wirklich lohnt.

KirscheFrucht
Kirsche - Frucht

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen verfärbt.


KirscheBlattfärbungZAMG
Kirsche - Blattfärbung

Castanea sativa

Edelkastanien sind nicht verwandt mit der Rosskastanie (welche als Falsche Kastanie bezeichnet werden), sondern sie gehören zu den Buchengewächsen, auch wenn sich die Früchte vermeintlich ähnlichsehen. Ab Mitte Oktober kann man die Früchte sammeln und über dem Feuer mit einem Maronibrater oder im Backofen zubereiten. Die Bäume sind kalkmeidend und kommen auf basenreichen Silikatböden oder sandigen Lehmböden vor.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die Knospen sind gedrungen eiförmig abgerundet bzw. etwas zugespitzt. Sie haben 2 sichtbare ungleich große Schuppen
  • Die Äste und Zweige sind dick und kurz. Die junge Rinde ist rötlichgrau und glatt, später ist sie grauschwarz mit vertieften Furchen

In der Vegetationsperiode:

  • Langgestielte lanzettförmige Blätter. Oberseits kahl und dunkelgrünglänzend. Der Blattrand ist grob grannenspitzig gezähnt
  • Es gibt männliche und weibliche Blüten. Die Bäume sind einhäusig getrennt geschlechtlich. Männliche Blüten sind zu Knäulen in großer Zahl an dünnen Kätzchen angeordnet. Die weiblichen Blüten kommen meist einzeln, von einem Fruchtbecher eingeschlossen, vor.
  • Die Frucht ist eine glatte 2-3 cm große Nuss, die von einem stachligen Fruchtbecher umhüllt ist, der sich bei der reifen Frucht öffnet

Doppelgänger

Es gibt verschiedene Kreuzungspartner für europäische Edelkastanie und eingeführte Arten, die für die Kultivierung genutzt werden. So sind auch Arten wie die Amerikanische Kastanie, Chinesische Kastanie, Pennsylvanische Kastanie und die Japanische Kastanie als Vertreter der Kastanie als Kulturpflanzen vorhanden. Auch die Rosskastanie ist in ihrer Frucht ähnlich jedoch lässt sie sich deutlich durch die fingerförmig gefiederten Blätter unterscheiden.

Wer steht drauf?

Unter anderem gehört der Eichelhäher zu den Verbreitern der Edelkastanie. Sie vergraben deren Früchte als Vorrat.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte genießen große Beliebtheit. Entweder sammelt man sie selbst oder aber man kann sie auf Weihnachtsmarktständen essen
  • Das Holz ist vielseitig einsetzbar. Es wird beispielsweise für Parkettböden, Möbel und Küchenutensilien verwendet

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe, haben.

Edelkastanie Blattaustrieb inaturalist
Edelkastanie - Blattaustrieb

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Edelkastanie Blühbeginn inaturalist
Edelkastanie - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Bei trockenhäutigen Früchten wie der Edelkastanie ist das der Zeitpunkt des Aufplatzens der Hülle und des Herausfallens der Samen.

Edelkastanie Fruchtreife inaturalist
Edelkastanie - Fruchtreife

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen oder Sträuchern verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.

Edelkastanie Blattverfärbung inaturalist
Edelkastanie - Blattverfärbung

Prunus domestica subsp. insititia

Die Kriecherl ist ein straff aufrechter Großstrauch bis Kleinbaum, der zu Wurzelbrut neigt. Oft bilden sich ganze Kolonien, die dann als Hecke von gleichartigen Pflanzen auftreten. Die wohlschmeckenden Früchte sind häufig zwetschkenfarbig blau mit graublauer Bereifung.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die Langtriebe sind mäßig dünn (2-3 mal so dick wie der Blattstiel), meist behaart aber zumindest matt.

In der Vegetationsperiode:

  • Klein bis mittelgroße Blätter, oft deutlich länger als 5 cm
  • Die Blüten sind rein weiß, sie haben auch weiße Staubgefäße.
  • Die Früchte sind vielformig und vielfarbig mit auffallender Größenvarianz. Sie reifen ab August bis Oktober.

Doppelgänger

Der Doppelgänger der Kriecherl ist die Kirschpflaume. So hat die Kirschpflaume im Gegensatz zum Kriecherl zum Beispiel am Grund rötliche Blüten und an der Basis rötliche Staubgefäße. Der trockene Kern der Kriecherl ist runzelig – grubig, bei der Kirschpflaume wäre er kirschartig glatt.

Wer steht drauf?

Die Früchte werden durch Vögel und Kleinsäuger verbreitet.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind essbar
  • Das Holz kann für Drechselarbeiten genutzt werden

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Kriecherl Blattaustrieb inaturalist
Kriecherl - Blattaustrieb

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Kriecherl Blühbeginn wikicommons
Kriecherl - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif, also vollständig verfärbt.Kriecherl Fruchtreife inaturalist
Kriecherl - Fruchtreife

Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Phengaris teleius (Syn.: Maculinea t.) und Phengaris nausithous (Syn.: Maculinea n.)

Helle und Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind beides selten gewordene Tagfalter-Arten, welche in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie als Europarechtlich streng geschützt und in Österreich als gefährdet (VU) gelten.

Die blau-schwarzen und braunen Tagfalter fliegen regional unterschiedlich ab Ende Juni (Heller W.-AB.) bzw. ab Anfang Juli (Dunkler W.-AB.). Mit 28 bis 33 Millimetern Flügelspannweite gehören sie zu den eher größeren Bläulingen. Gut zu erkennen sind sie an ihrem schwarzbraunen Rand, der das schillernde Blau auf den Flügeloberseiten (FOS) umgibt – und an den schwarzen Striche-Flecken-Reihen darin. Die Unterseite der Flügel ist grau-braun mit zwei Reihen schwarzer Punkte (Heller W.-AB.) bzw. mokka-braun mit einer Reihe (Dunkler W.-AB.). Das Dunkle-W.-AB.-Weibchen ist gänzlich, also oben und unten mokkabraun.  

Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling  
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Doppelgänger

Der ansonsten ähnlich gefärbte, größte (bis 42 mm) Schwarzflecken-, Quendel- oder Thymian-Ameisenbläuling (P. arion) wurde seit 23 Jahren, also zuletzt 2001 im Burgenland nicht mehr gefunden, sodass er im Burgenland als ausgestorben gilt.
(Quelle: Höttinger H. (2015): Artenschutzprogramm Tagfalter im Burgenland – Schwerpunkt Europaschutzgebiete. – Naturschutzbund Burgenland, Eisenstadt. 40 S)

Der Lungenenzian-Ameisenbläuling oder Kleine Moorbläuling (P. alcon) ist etwas kleiner, kommt nur bis 800 m vor und bevorzugt wie die Wiesenknopf-A.B. feuchte Lebensräume. Er hat an der FOS keine Strich-Flecken und nur einen feinen schwarzbraunen Rand. Die gänzlich braunen Weibchen ähneln denen der Dunklen W.-AB., haben aber eine deutlich hellere graubraune FUS. Die Raupen-Futterpflanzen sind Lungen- und Schwalbenwurz-Enzian.

Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Lebensweise und Vorkommen

Alle in Österreich vorkommenden Ameisenbläuling-Arten lassen sich als Raupen, nachdem sie sich auf den jeweiligen Futterpflanzen angefressen und bereits ein paar Mal gehäutet haben, von den Pflanzen auf den Boden fallen, und werden dann von je nach Art spezifischen Ameisen-Arten in deren Ameisenhügel getragen. Dies geschieht mittels einer chemischen Duftstoff-Mimikry, also der Täuschung der Ameisen, welche die Raupen für verlorengegangene Ameisen-Larven ihrer eigenen Art halten. Dieser myrmecophile (=an Ameisen gebundene) Sozialparasitismus geht so weit, dass die Bläulingsraupen im Ameisenbau sowohl gefüttert werden als auch sich von der Ameisenbrut ernähren.

Beide Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind auf die ebenfalls selten gewordenen Feuchtwiesen, feuchte Hochstaudenfluren oder (wechsel-)feuchte Glatthafer-Wiesen mit einem Vorkommen des Großen Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis) angewiesen. Der Helle W.-AB. ist dabei zusätzlich an die Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) gebunden, während die Dunkle W.-AB. vor allem die Rote Gartenameise und andere Knotenameisen (vornehmlich Myrmica rubra, daneben M. scabrinodis und M.ruginodis) für ihren Lebenszyklus benötigt.

Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling Balz
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Balz

Die jungen Raupen haben einige Tricks auf Lager, um das "Adoptionsritual" zu ihrem Gunsten ausfallen zu lassen: Sie verfügen über Honigduftdrüsen und Honigdrüsen, die für Ameisen attraktiv sind. Außerdem scheinen die Raupen einen Duft zu produzieren, der die Ameisen besänftigt und ihr Interesse weckt. Vermutlich imitiert er den Duft der Ameisenbrut. Um die Täuschung perfekt zu machen, krümmt die asselförmige Raupe ihren Körper S-förmig und bläht ihre vorderen Körpersegmente auf, sodass ihre Gestalt der einer Ameisenlarve ähnelt.

Die Raupen der Ameisenbläulinge überwintern im Ameisenbau und verpuppen sich auch dort im Frühjahr. Sobald der junge Falter im späten Frühjahr aus der Puppe schlüpft, muss er rasch aus Bau heraus, da als Falter seine Tarnung „auffliegt“ und er selbst als potenzielles Futter für die Ameisen gilt. Als Schutz gegen die Attacken der Ameisen ist der ganze Körper der Falter mit wolligen Schuppen bedeckt, die in den Kiefern der Angreifer zurückbleiben, wenn sie zubeißen. Erst an der Erdoberfläche pumpen die Falter Luft und Flüssigkeit in ihre Flügel, die sich dann strecken und aushärten.

Im Ameisennest der Trockenrasen-Knotenameise findet man in der Regel nur eine Raupe des Hellen W.-AB. Beim Dunklen W.-AB. können es in den Nestern der Roten Gartenameisen bis zu drei Larven sein.

Das steht auf dem Speiseplan

Neben dem primär notwendigen und bevorzugten Großen Wiesenknopf besuchen die Falter zur Nektar-Aufnahme auch Blutweiderich (Lythrum salicaria), Heil-Ziest (Stachys officinalis), Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) und Vogel-Wicke (Vicia cracca).

Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling Oberseite
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Oberseite