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Gewöhnliche oder Rote Pestwurz

Petasites hybridus

Die Rote Pestwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 120 cm groß wird und ist schwach giftig. Sie liebt nasse (Ufer-) Wiesen, wenn diese nicht mehr gemäht werden, kann sie mit ihren Ausläufern ganze Bestände bilden. Ihre großen, rundlichen Blätter sind bei Kindern als Sonnen- und Regenschirm beliebt.

So erkennt man sie:

  • Die Blätter erscheinen erst am Ende der Blühzeit und sind sehr groß (ca. 40 bis 70 cm), lang gestielt und herz-, huf- oder breit-nierenförmig. Der Blattrand ist sehr fein und einfach weitbuchtig gezähnt. Die Blatt-Unterseite ist spinnwebig-graufilzig und verkahlt später manchmal. Der Blattstängel ist in der Mitte hohl und oberseits gerieft, sodass eine klare Rille vorhanden ist.
  • Die traubigen Blütenstände sind rötlich-weiß bis rötlich-violett.
  • An den Blütenständen wachsen blass-schmutzigrosa bis purpurbraune Stängel-Hochblätter oder Blattschuppen.

Doppelgänger

Die Doppelgänger der Roten Pestwurz sind die Weiße Pestwurz (P. albus), die Alpen-Pestwurz (P. paradoxus) und der Huflattich (Tussilago farfara). Vom rot-braunen Blütenstand her - der bei allen Arten vor den Laubblättern erscheint - ist nur die Alpen-Pestwurz ähnlich. Diese ist aber auf steinige oder felsige Hänge auf Kalk ab der montanen Stufe angewiesen. Die Grundblätter sind mehr dreieckig bis spießförmig und unterseits bleibend schneeweiß-filzig.
Die Weiße Pestwurz kommt zwar an ähnlichen Standorten wie die Rote vor, hat aber – wenn die weißen Blüten einmal weg sind und die Arten nur an den Blättern zu unterscheiden sind – einen deutlich doppelt gezähnten Blattrand und kaum eine Rille auf dem markigen Blattstiel.
Auch der Huflattich blüht zuerst im Frühjahr ohne Blätter, oft schon im Februar nach der ersten Schneeschmelze. Er kommt auf ruderaleren Standorten vor, wie an Schuttplätzen, Wegen und Straßenrändern – die Lebensräume überschneiden sich aber mit denen der Pestwurz. Nach der goldgelben Blüte sind die besten Unterscheidungsmerkmale der doch ähnlichen Blätter: die Rille auf dem Blattstängel ist kräftiger, der Stängel selbst und auch seine Leitbündel sind wie zu einem großen „U“ oder Hufeisen seitlich zusammengedrückt. Bei den Pestwurzen sind die Leitbündel im Stängel verteilt und er ist im Querschnitt rundlicher.

Wer steht drauf?

Die Pestwurz ist eine Insektenpflanze, über 60 Wildbienenarten fliegen sie an.

Auch Menschen nutzen sie gelegentlich. Früher wurde die Pestwurz so sehr geschätzt, dass man ihr sogar eine Wirkung gegen Pest nachsagte. Dann wurde die Heilwirkung der Pestwurz nahezu vergessen, bis man entdeckte, dass die Pestwurz gegen Migräne helfen kann. Auch gegen Asthma und Heuschnupfen kann man sie verwenden, was sie bei der heutigen, verbreiteten Allergieneigung zu einer wichtigen Heilpflanze macht. Wilde Pestwurz-Pflanzen enthalten jedoch potenziell leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. Daher sollten nur standardisierte Extrakte und Präparate aus der Apotheke verwendet werden, die auf moderner Züchtung mit nur sehr geringem Anteil dieser Stoffe beruhen.