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Castanea sativa

Edelkastanien sind nicht verwandt mit der Rosskastanie (welche als Falsche Kastanie bezeichnet werden), sondern sie gehören zu den Buchengewächsen, auch wenn sich die Früchte vermeintlich ähnlichsehen. Ab Mitte Oktober kann man die Früchte sammeln und über dem Feuer mit einem Maronibrater oder im Backofen zubereiten. Die Bäume sind kalkmeidend und kommen auf basenreichen Silikatböden oder sandigen Lehmböden vor.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die Knospen sind gedrungen eiförmig abgerundet bzw. etwas zugespitzt. Sie haben 2 sichtbare ungleich große Schuppen
  • Die Äste und Zweige sind dick und kurz. Die junge Rinde ist rötlichgrau und glatt, später ist sie grauschwarz mit vertieften Furchen

In der Vegetationsperiode:

  • Langgestielte lanzettförmige Blätter. Oberseits kahl und dunkelgrünglänzend. Der Blattrand ist grob grannenspitzig gezähnt
  • Es gibt männliche und weibliche Blüten. Die Bäume sind einhäusig getrennt geschlechtlich. Männliche Blüten sind zu Knäulen in großer Zahl an dünnen Kätzchen angeordnet. Die weiblichen Blüten kommen meist einzeln, von einem Fruchtbecher eingeschlossen, vor.
  • Die Frucht ist eine glatte 2-3 cm große Nuss, die von einem stachligen Fruchtbecher umhüllt ist, der sich bei der reifen Frucht öffnet

Doppelgänger

Es gibt verschiedene Kreuzungspartner für europäische Edelkastanie und eingeführte Arten, die für die Kultivierung genutzt werden. So sind auch Arten wie die Amerikanische Kastanie, Chinesische Kastanie, Pennsylvanische Kastanie und die Japanische Kastanie als Vertreter der Kastanie als Kulturpflanzen vorhanden. Auch die Rosskastanie ist in ihrer Frucht ähnlich jedoch lässt sie sich deutlich durch die fingerförmig gefiederten Blätter unterscheiden.

Wer steht drauf?

Unter anderem gehört der Eichelhäher zu den Verbreitern der Edelkastanie. Sie vergraben deren Früchte als Vorrat.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte genießen große Beliebtheit. Entweder sammelt man sie selbst oder aber man kann sie auf Weihnachtsmarktständen essen
  • Das Holz ist vielseitig einsetzbar. Es wird beispielsweise für Parkettböden, Möbel und Küchenutensilien verwendet

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe, haben.

Edelkastanie Blattaustrieb inaturalist
Edelkastanie - Blattaustrieb

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Edelkastanie Blühbeginn inaturalist
Edelkastanie - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Bei trockenhäutigen Früchten wie der Edelkastanie ist das der Zeitpunkt des Aufplatzens der Hülle und des Herausfallens der Samen.

Edelkastanie Fruchtreife inaturalist
Edelkastanie - Fruchtreife

Blattfärbung >50%

Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen oder Sträuchern verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.

Edelkastanie Blattverfärbung inaturalist
Edelkastanie - Blattverfärbung

Prunus domestica subsp. insititia

Die Kriecherl ist ein straff aufrechter Großstrauch bis Kleinbaum, der zu Wurzelbrut neigt. Oft bilden sich ganze Kolonien, die dann als Hecke von gleichartigen Pflanzen auftreten. Die wohlschmeckenden Früchte sind häufig zwetschkenfarbig blau mit graublauer Bereifung.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die Langtriebe sind mäßig dünn (2-3 mal so dick wie der Blattstiel), meist behaart aber zumindest matt.

In der Vegetationsperiode:

  • Klein bis mittelgroße Blätter, oft deutlich länger als 5 cm
  • Die Blüten sind rein weiß, sie haben auch weiße Staubgefäße.
  • Die Früchte sind vielformig und vielfarbig mit auffallender Größenvarianz. Sie reifen ab August bis Oktober.

Doppelgänger

Der Doppelgänger der Kriecherl ist die Kirschpflaume. So hat die Kirschpflaume im Gegensatz zum Kriecherl zum Beispiel am Grund rötliche Blüten und an der Basis rötliche Staubgefäße. Der trockene Kern der Kriecherl ist runzelig – grubig, bei der Kirschpflaume wäre er kirschartig glatt.

Wer steht drauf?

Die Früchte werden durch Vögel und Kleinsäuger verbreitet.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind essbar
  • Das Holz kann für Drechselarbeiten genutzt werden

Phänologische Phasen

Blattentfaltung

Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.

Kriecherl Blattaustrieb inaturalist
Kriecherl - Blattaustrieb

Blühbeginn

Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.

Kriecherl Blühbeginn wikicommons
Kriecherl - Blühbeginn

Beginn der Fruchtreife

Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif, also vollständig verfärbt.Kriecherl Fruchtreife inaturalist
Kriecherl - Fruchtreife

Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Phengaris teleius (Syn.: Maculinea t.) und Phengaris nausithous (Syn.: Maculinea n.)

Helle und Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind beides selten gewordene Tagfalter-Arten, welche in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie als Europarechtlich streng geschützt und in Österreich als gefährdet (VU) gelten.

Die blau-schwarzen und braunen Tagfalter fliegen regional unterschiedlich ab Ende Juni (Heller W.-AB.) bzw. ab Anfang Juli (Dunkler W.-AB.). Mit 28 bis 33 Millimetern Flügelspannweite gehören sie zu den eher größeren Bläulingen. Gut zu erkennen sind sie an ihrem schwarzbraunen Rand, der das schillernde Blau auf den Flügeloberseiten (FOS) umgibt – und an den schwarzen Striche-Flecken-Reihen darin. Die Unterseite der Flügel ist grau-braun mit zwei Reihen schwarzer Punkte (Heller W.-AB.) bzw. mokka-braun mit einer Reihe (Dunkler W.-AB.). Das Dunkle-W.-AB.-Weibchen ist gänzlich, also oben und unten mokkabraun.  

Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling  
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Doppelgänger

Der ansonsten ähnlich gefärbte, größte (bis 42 mm) Schwarzflecken-, Quendel- oder Thymian-Ameisenbläuling (P. arion) wurde seit 23 Jahren, also zuletzt 2001 im Burgenland nicht mehr gefunden, sodass er im Burgenland als ausgestorben gilt.
(Quelle: Höttinger H. (2015): Artenschutzprogramm Tagfalter im Burgenland – Schwerpunkt Europaschutzgebiete. – Naturschutzbund Burgenland, Eisenstadt. 40 S)

Der Lungenenzian-Ameisenbläuling oder Kleine Moorbläuling (P. alcon) ist etwas kleiner, kommt nur bis 800 m vor und bevorzugt wie die Wiesenknopf-A.B. feuchte Lebensräume. Er hat an der FOS keine Strich-Flecken und nur einen feinen schwarzbraunen Rand. Die gänzlich braunen Weibchen ähneln denen der Dunklen W.-AB., haben aber eine deutlich hellere graubraune FUS. Die Raupen-Futterpflanzen sind Lungen- und Schwalbenwurz-Enzian.

Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Lebensweise und Vorkommen

Alle in Österreich vorkommenden Ameisenbläuling-Arten lassen sich als Raupen, nachdem sie sich auf den jeweiligen Futterpflanzen angefressen und bereits ein paar Mal gehäutet haben, von den Pflanzen auf den Boden fallen, und werden dann von je nach Art spezifischen Ameisen-Arten in deren Ameisenhügel getragen. Dies geschieht mittels einer chemischen Duftstoff-Mimikry, also der Täuschung der Ameisen, welche die Raupen für verlorengegangene Ameisen-Larven ihrer eigenen Art halten. Dieser myrmecophile (=an Ameisen gebundene) Sozialparasitismus geht so weit, dass die Bläulingsraupen im Ameisenbau sowohl gefüttert werden als auch sich von der Ameisenbrut ernähren.

Beide Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind auf die ebenfalls selten gewordenen Feuchtwiesen, feuchte Hochstaudenfluren oder (wechsel-)feuchte Glatthafer-Wiesen mit einem Vorkommen des Großen Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis) angewiesen. Der Helle W.-AB. ist dabei zusätzlich an die Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) gebunden, während die Dunkle W.-AB. vor allem die Rote Gartenameise und andere Knotenameisen (vornehmlich Myrmica rubra, daneben M. scabrinodis und M.ruginodis) für ihren Lebenszyklus benötigt.

Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling Balz
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Balz

Die jungen Raupen haben einige Tricks auf Lager, um das "Adoptionsritual" zu ihrem Gunsten ausfallen zu lassen: Sie verfügen über Honigduftdrüsen und Honigdrüsen, die für Ameisen attraktiv sind. Außerdem scheinen die Raupen einen Duft zu produzieren, der die Ameisen besänftigt und ihr Interesse weckt. Vermutlich imitiert er den Duft der Ameisenbrut. Um die Täuschung perfekt zu machen, krümmt die asselförmige Raupe ihren Körper S-förmig und bläht ihre vorderen Körpersegmente auf, sodass ihre Gestalt der einer Ameisenlarve ähnelt.

Die Raupen der Ameisenbläulinge überwintern im Ameisenbau und verpuppen sich auch dort im Frühjahr. Sobald der junge Falter im späten Frühjahr aus der Puppe schlüpft, muss er rasch aus Bau heraus, da als Falter seine Tarnung „auffliegt“ und er selbst als potenzielles Futter für die Ameisen gilt. Als Schutz gegen die Attacken der Ameisen ist der ganze Körper der Falter mit wolligen Schuppen bedeckt, die in den Kiefern der Angreifer zurückbleiben, wenn sie zubeißen. Erst an der Erdoberfläche pumpen die Falter Luft und Flüssigkeit in ihre Flügel, die sich dann strecken und aushärten.

Im Ameisennest der Trockenrasen-Knotenameise findet man in der Regel nur eine Raupe des Hellen W.-AB. Beim Dunklen W.-AB. können es in den Nestern der Roten Gartenameisen bis zu drei Larven sein.

Das steht auf dem Speiseplan

Neben dem primär notwendigen und bevorzugten Großen Wiesenknopf besuchen die Falter zur Nektar-Aufnahme auch Blutweiderich (Lythrum salicaria), Heil-Ziest (Stachys officinalis), Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) und Vogel-Wicke (Vicia cracca).

Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling Oberseite
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Oberseite

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